Deutschland stabil - Österreich starker Rückgang

Der weltweite Absatz von Champagne erreicht im abgelaufenen Jahr 293,3 Millionen Flaschen. Dies entspricht einem Rückgang von 9,1 Prozent gegenüber 2008. Der deutsche Markt ist mit 10.947.967 Flaschen der stabilste Absatzmarkt nach Frankreich und beendet das Jahr 2009 mit einem Absatzrückgang von 5,4 Prozent. Deutschland ist nach Großbritannien und den USA auch im Jahr 2009 der drittgrößte Exportmarkt für Champagne.

Der französische Markt entwickelte sich gut und bleibt von großer Bedeutung: 181 Millionen Flaschen, was dem Vorjahresabsatz entspricht. Der Absatzanteil Frankreichs erhöht sich auf 61,7 Prozent, der Exportanteil geht auf 38,3 Prozent zurück.

In Österreich wurden im vergangenen Jahr 675.046 Flaschen Champagne verkauft: ein Absatzrückgang von 44,2 Prozent im Vergleich zu 2008. Österreich steht in der Liste der wichtigsten Champagne-Märkte damit auf Rang 17 - noch vor den neuen Märkten China, Russland, Indien und Brasilien.

Die Champagne-Häuser setzten weltweit 66 Prozent oder 193,5 Millionen Flaschen ab: ein Rückgang von 9,7 Prozent. Die Winzer und Genossenschaften der Champagne lieferten 99,8 Millionen Flaschen aus: ein Rückgang von 7,9 Prozent.

Preisnachlässe, die einige Erzeuger insbesondere bei Prestige-Cuvées und Jahrgangs-Champagne gewährten, erklären, neben dem Absatzrückgang, den um 17 Prozent niedrigeren Umsatz als 2008.

Die hohen Lagerbestände in den Kanälen der Distribution, insbesondere in den Exportmärkten, die im ersten Halbjahr 2009 den Champagne-Absatz beeinträchtigten, scheinen annähernd abgebaut zu sein. Dies bedeutet, dass der Konsum von Champagne im Jahr 2009 deutlich höher lag als die Lieferungen aus der Champagne.

Im November und Dezember 2009 lag der Champagne-Absatz mit 97,5 Millionen Flaschen um 5,9 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese positive Entwicklung, die sich zu Beginn des Jahres 2010 fortsetzt, beendet eine Phase kontinuierlichen Absatzrückgangs seit Ende 2008. Der sich andeutende Aufwärtstrend dürfte die Exporte begünstigen, steht jedoch in enger Abhängigkeit von der weltweiten Wirtschaftsentwicklung.

Pascal Férat, Präsident der Champagne-Winzervereinigung Syndicat Général des Vignerons de la Champagne, und Ghislain de Montgolfier, Präsident der Vereinigung der Champagne-Häuser Union des Maisons de Champagne, sind der Meinung, dass damit die Aussichten für 2010 leicht positiv zu bewerten sind.