gibt dem Wein die Fülle.

Pinot Noir

Der Spätburgunder, auch frz. Pinot Noir, ital. Pinot Nero oder Blauburgunder genannt, ist eine bedeutende und qualitativ sehr hochwertige Rebsorte für Rotwein. Die Rebe hat so hohe Bedeutung erlangt und ist so begehrt, dass sie in die Nobilität der Weinwelt aufrückte und als Edelrebe bezeichnet wird. Er ist der klassische Rote der kühleren Weinbaugebiete wie zum Beispiel des Burgund, aber auch fast aller deutschen Gebiete. Der Spätburgunder ist ferner eine wichtige Rebsorte für den Champagner. Die Alterung der Spätburgunder Weine ist nur schwer vorauszusagen und somit riskant. Spitzenweine können jedoch sehr langlebig sein und entwickeln dann außerordentlich komplexe Aromen. Im Allgemeinen verliert der Wein jedoch seinen Charme.

In der Champagne ist der Pinot Noir mit einem Anteil von 38% noch vor den Rebsorten Chardonnay und Pinot Meunier wichtigster Bestandteil des Champagner. Dazu werden die Trauben gepresst und der gewonnene helle Saft ohne Einmaischung und somit ohne die Schale vergoren, so dass ein Weißwein entsteht. Sortenreiner Champagner aus Pinot Noir wird unter der Bezeichnung „Blanc de Noirs“ vermarktet .

Frankreich das Mutterland der Rebsorte, verfügt über eine bestockte Rebfläche von 26.337 Hektar (Stand 2005) .

Genuss

Diese Champagnersorte hält ihre Frische nicht über viele Jahrzehnte wie der Chardonnay, entwickelt aber, einen kommplexeren Wein, der eher biskuitartig bzw. toastartig wird.

Verbreitung

Aufgrund seiner geschmacklichen Qualität und seines feinen Duftes findet der Spätburgunder trotz der Probleme beim Anbau wieder zunehmend Beachtung; nicht nur in Frankreich, wo sich die Rebfläche innerhalb der letzten 50 Jahre verdreifachte und in Deutschland, sondern auch in Übersee, so in Australien, Kalifornien, wo man die erforderlichen kühlen Anbaugebiete wie in Oregon erschlossen hat.. In Südafrika hat man erfolgreich kühlere Küstenregionen bestockt.

Ampelographische Sortenmerkmale

In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:

Der Spätburgunder treibt mittelfrüh aus und ist somit empfindlich gegen eventuelle späte Frühjahrsfröste. Ihn zeichnet jedoch bei guter Holzreife eine gute Winterfrosthärte aus.
Es handelt sich um eine weinbaulich eher schwierige Rebsorte. Die dünnhäutigen Früchte verlangen eine sehr feinfühlige Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Außerdem reagieren sie stark auf Klimaschwankungen (Hitze/Kälte). In kühlen Weinbaugegenden sollten nur Winzer, die über beste südseitige Hanglagen mit fruchtbaren, warmen und genügend kalkhaltigen Böden verfügen, an die Anpflanzung dieser Sorte denken. Sie ist anfällig gegen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau. Des weiteren neigt sie zu Chlorose, Rohfäule und Virusbefall. Durch Klonselektion konnten einige dieser Probleme reduziert werden, neuere Klone aus Geisenheim, Freiburg und Weinsberg haben weniger Probleme mit Fäulnis, da die Schale der Beeren etwas stärker ist. Die aus ihnen gewonnenen Weine weisen aber auch etwas andere sensorische Eigenschaften auf.