![]() | 20.01.2015 - Champagnerabsatz und Umsatz 2014 gesteigert |
Der Champagne-Gesamtverband Comité Champagne veröffentlicht vorläufige Zahlen für den weltweiten Champagne-Absatz 2014: Erwartet wird ein Absatz von über 307 Millionen Flaschen. Eine Steigerung von rund einem Prozent zum Wert des Vorjahres, der bei 305 Millionen Flaschen lag. Die Winzer und Häuser der Champagne freuen sich über die Rückkehr zum Wachstum.
Auch der Umsatz stieg dank der Dynamik auf den Exportmärkten von 4,3 auf rund 4,5 Milliarden Euro. Dies ist der zweithöchste Verkaufserlös in der Champagne nach 2007.
Die Winzer und Häuser der Champagne einigten sich im Juni 2014 - basierend auf einer gemeinsamen Einschätzung der bevorstehenden Lese 2014 - auf die Möglichkeit, zum Jahreswechsel eine Sonderreserve von 400 Kilogramm pro Hektar freizugeben. Bei Erreichung eines Absatzvolumens von 307 Millionen Flaschen wurde eine Erhöhung der Freigabemenge auf 500 Kilogramm pro Hektar vereinbart.
Durch die jetzt erreichte Absatzschwelle und die damit ermöglichte höhere Freigabe der Sonderreserve entspricht die verfügbare Ernte 2014 jetzt 309,6 Millionen Flaschen.
Die Reservebildung in guten Jahrgängen in der Champagne ist einzigartig in der Weinwelt. Sie erhält das Gleichgewicht der Champagne-Wirtschaft. In mengenmäßig defizitären Jahren - mit einer unter dem Absatz liegenden Erntemenge - sichert die Reserve die Einkünfte der Winzer und die Traubenversorgung der Häuser der Champagne.
Quelle: Bureau du Champagne, Deutschland & Österreich
![]() | 18.10.2014 - Champagnerverband verliert Klage gegen Aldi Süd |
Der Dachverband der Champagnerwirtschaft (Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne) verklagte Aldi Süd da dieser ein Sorbet mit der Bezeichnung "Champagne Sorbet" verkaufte.
Nachdem in erster Instanz der Champagnerverband einen belgischen Lieferanten von Aldi verklagte, wurde jetzt in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht München die Berufung behandelt, Aldi Süd hatte sich zwischenzeitlich dem Rechtsstreit angeschlossen.
Zum Thema Champagner gibt es schon einen ganze Reihe von Urteilen, meinte der Vorsitzende Richter "aber über ein Produkt, in dem sich unstreitig Champagner befindet, wurde noch nie entschieden".
Das Belgische Unternehmen vertritt die Ansicht, dass "das Sorbet zu zwölf Prozent aus Champagner besteht und es unter diesen Umständen einen Schutz der Bezeichnung nicht gebe". Der Champagnerverband vertritt dagegen die Ansicht, dass Aldi und der Lieferant sich des exklusiven Images des Begriffes Champagner bedienen und beruft sich auf die EU-Vorschrift über geschützte Ursprungsbezeichungen. "In diesem Sorbet sei "nichts von dem übrig, was Champagner ausmacht", meinte Kläger-Anwalt Richard Nieder. "Haben Sie jemals Champagner eingefroren, aufgetaut und getrunken?" fragte er rhetorisch.
Revision gegen das Urteil wurde wegen der grundsätzlichen Bedeutung zugelassen (Az.: 29 U 1698/14).
P. Römmlein
![]() | 17.07.2014 - Champagne-Lese 2014: Vielversprechende Aussichten in positivem Umfeld |
In diesen Tagen bieten die Reben der Champagne ein besonders schönes Bild und sind in ausgezeichnetem Zustand. Das ist das Ergebnis eines warmen und trockenen Frühjahrs mit geringen Niederschlägen von März bis Juni. Darüber hinaus blieben die Weinberge bislang von außergewöhnlichen Wetterereignissen verschont. Sollte sich dies so fortsetzen, könnte mit der Lese Anfang September begonnen werden.
Der weltweite Champagne-Absatz im ersten Halbjahr 2014 stieg um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Während der französische Markt schwächelt, entwickeln sich die Märkte der EU und Drittländer positiv.
Die Winzer und Häuser der Champagne beschlossen gestern unter dem Dach des Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne die verfügbare Ertragsmenge pro Hektar auf 10.500 Kilogramm festzulegen. Davon können 400 Kilogramm pro Hektar aus der Reserve stammen. Sollte der Absatz des laufenden Jahres 307 Millionen Flaschen übersteigen, kann die Entnahme aus der Reserve auf 500 Kilogramm pro Hektar erhöht werden. Außerdem können im Rahmen der geltenden Obergrenzen aus der Lese 2014 bis zu 3.100 Kilogramm Trauben pro Hektar in die Reserve neu eingebracht werden.
Quelle: Bureau du Champagne, Deutschland & Österreich
![]() | 17.10.2013 - So war die Champagner-Lese 2013 |
Ein weiterer ungewöhnlicher Jahrgang in der Champagne. Nach einem kalten und feuchten Winter, einem trostlosen Frühjahr, das kühl und ausgesprochen regenreich verlief, begannen die Rebstöcke ihre Entwicklung mit rund zweiwöchiger Verspätung gegenüber dem Zehnjahresmittel. Ein Rückstand, der die gesamte Vegetationsphase anhielt.
Ein warmer und trockener Sommer folgte. Juli und August waren die sonnenreichsten Monate, die in der Champagne jemals verzeichnet wurden. Dies wirkte ausgesprochen positiv auf die Qualität der Trauben.
Ab dem 6. September sorgten regelmäßige Regenfälle für ein Heranwachsen der Beeren. Glücklicherweise endete der Niederschlag rechtzeitig, um die Ausreifung der Trauben zu ermöglichen. Das Wetter war während der späten Lese außergewöhnlich gut, mit fast sommerlichen Temperaturen, viel Sonnenschein und einem Ostwind, der die Trauben gesund hielt.
Die Champagne-Lese, die ausschließlich von Hand erfolgt und den Einsatz von rund 120.000 Lesehelfern erfordert, begann am 24. September. Da der Reifeverlauf in den verschiedenen Regionen große Unterschiede aufwies, begannen die spätesten Lagen jedoch erst ab dem 9. Oktober die ersten Trauben zu schneiden. Die meisten Gemeinden warteten bis Anfang Oktober auf den Beginn der Lese, was in der Champagne seit zwei Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen war.
Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die von einer rückläufigen Nachfrage im ersten Halbjahr 2013 geprägt sind, legten die Berufsstände der Champagne, Winzer und Häuser, den maximalen verfügbaren Ertrag für 2013 vor der Lese auf 10.000 Kilogramm pro Hektar fest. Dieser Hektarertrag dürfte in den meisten Lagen der Champagne erreicht werden. Außer dort, wo der Ertrag durch Verrieseln, Hagelschlag oder durch Botrytis reduziert wurde.
Der mittlere potenzielle Alkoholgehalt der Moste erreicht annähernd 10 Volumenprozent und die sehr schöne Säure von durchschnittlich 8,5 Gramm pro Liter (H2SO4) sind der Hinweise auf ein vielversprechendes Gleichgewicht. Einige Champenois erinnern bereits an die Jahrgänge von 1983, 1988 oder auch 1998, die auch alle spät gelesen wurden.
Quelle: Bureau du Champagne, Deutschland & Österreich
![]() | 18.03.2013 - Champagne-Lieferungen nach Deutschland im Minus - Österreich im Plus |
Für die Winzer und Häuser der Champagne war 2011 das bisher zweitbeste Absatzjahr: 322,9 Millionen Flaschen wurden vor zwei Jahren weltweit verkauft. 2012 wurden 308,8 Millionen Flaschen abgesetzt – ein Minus von 4,4 Prozent zum Vorjahr. Der Champagne-Export sank 2012 um 2,8 Prozent auf 137,4 Millionen Flaschen (141,3 Mio. im Vorjahr). Der Exportanteil am Absatz stieg dennoch auf 44,5 Prozent nach 43,8 Prozent im Jahr 2011, da der französische Markt mit 5,6 Prozent stärker rückläufig war als der Export in EU- und Drittländer.
Der Export von Champagne nach Deutschland ist mit 11,6 Prozent deutlicher zurückgegangen. Nach den 14,2 Millionen Flaschen, die im Jahr 2011 aus der Champagne über den Rhein geliefert wurden, waren es 2012 nur noch 12.560.386 Flaschen. Deutschland bleibt dennoch nach Großbritannien und den USA weltweit der drittgrößte Exportmarkt für Champagne. Das beste Absatzjahr für Champagne in Deutschland war 1997. Damals wurden 19,5 Millionen Flaschen verkauft.
Nach Österreich wurden im vergangenen Jahr 1.281.565 Flaschen Champagne versendet. Nach den 1,2 Millionen Flaschen des Jahres 2011 ist das ein Absatzplus von 7,7 Prozent. Österreich steht damit in der Liste der wichtigsten Champagne-Exportmärkte im Jahr 2012 wieder auf Rang 18. Nach Russland und vor Brasilien, die die Plätze 16 und 17 einnehmen. China steht nun mit genau 2 Millionen Flaschen und 51,8 Prozent Wachstum zum Vorjahr auf Platz 12 der Champagne-Exportmärkte.
Die Champagne-Preise liegen im Jahr 2012 in Deutschland und Österreich im Plus. Dennoch entwickeln sich beide Länder 2012 auch wertmäßig gegensätzlich: Der Umsatz der Champagne-Erzeuger in Deutschland erreichte 186,2 Millionen Euro, was einem Rückgang von 3,0 Prozent zum Vorjahr entspricht. Das bedeutet, dass die Preise (frei Grenze, ohne Sekt-und Umsatzsteuer) 2012 auf dem deutschen Markt um durchschnittlich 9,7 Prozent pro Flasche höher lagen. In Österreich stieg der Umsatz im vergangenen Jahr mit 15,5 Prozent stark auf 23,7 Millionen Euro. Der Durchschnittspreis pro Flasche (frei Grenze, ohne Umsatzsteuer) erhöhte sich um 7,2 Prozent.
Quelle: Bureau du Champagne für Österreich und Deutschland
![]() | 22.07.2012 - Edouard Labruyere kauft Champagne Christian Busin |
Edouard Labruyere der Eigentümer der Domaine Jacques Prieur in Mersault, Château Rouget in Pomerol und der Domaine Labruyère Moulin à Vent im Beaujolais suchte seit 2008 nach einen passenden Weingut in der Champagne, jetzt ist er mit der Domaine Christian Busin fündig geworden.
Champagne Christian Busin verfügt über 6,5 Hektar beste Grand Cru Lagen in der Montagne de Reims, davon sind 35% mit Chardonnay und 65% mit Pinot Noir bepflanzt. Auch wenn das Weingut nur noch geringe Mengen produzierte und kurz von der Pleite stand, lässt der gute Rebbestand hoffen.
Edouard Labruyere hat den Ruf, einen der reinrassigsten burgundischen Stile mit Chardonnay und Pinot Noir zu entwickeln. Auch bei Christian Busin hat er bereits angekündigt die Erträge "drastisch" zu senken und den Terroir-Stils zu steigern. Wir werden mit Interesse verfolgen wie sich Champagne Christian Busin weiterentwickelt. Um das operative Geschäft vor Ort kümmert sich die Oenologin Nadine Bublin, sie verantworte auch die Domaine Labruyère Moulin à Vent im Beaujolais.
P. Römmlein
![]() | 05.11.2011 - Anderthalb Jahre Haft zur Bewährung - wegen Champagner |
Anderthalb Jahre Haft die zur Bewährung ausgesetzt werden, ist das Urteil des Amtsrichters in Neustadt. In dem Prozess ging es vor allem um Champagner, doch wie kam es zu diesen Urteil?
Der 41-jährige Jan K. war viele Jahre als Lagerleiter in einem Vier-Sterne-Hotel beschäftigt. In dieser Funktion hatte er Zugang zu dem "riesigen Getränkevolumen", wie es der Angeklagte nennt. In 75 Fällen, mit einen Gesamtwert von ca. 15.000 € welche die Anklage auflistet, war die Versuchung zu groß um zu wiederstehen, Er bediente sich aus dem Lagerbestand und verkaufte die besten und edelsten Flaschen im Internet.
"Wie haben Sie das überhaupt gemacht? Das muss doch aufgefallen sein, wenn Sie die ganzen Kisten rausschleppen" hakte der Amtsrichter nach. Der geständige Angeklagte meinte, dass niemanden etwas aufgefallen sei, wenn von den riesigen Mengen etwas gefehlt hat. "Die Sachen standen zum Teil nicht mehr auf der Karte, außerdem waren Werbegeschenke dabei." Die Inventur habe er selber erledigt, sie sei nie überprüft worden.
Nach der Scheidung von seiner Frau wurde Jan K. depressiv und fehlte auf der Arbeit ohne Krankenschein. Sein Arbeitgeber kündigte ihn daraufhin und zog den Firmenwagen ein, darin befand sich eine wahre Überraschung. Der Verteidiger erzählte "Darin lagen die ganzen Bestellungen, so ist man ihm auf die Schliche gekommen." "Dumm gelaufen", so der Kommentar des Richters.
Jan K. viel schon vor Jahren auf, als er über Ebay Edelgetränke anbot, die Kunden jedoch vergeblich auf ihre Lieferung gewartet hatten. Damals kam er mit einer Geldstrafe davon.
P. Römmlein
![]() | 14.09.2011 - Die ungewöhnliche 2011er Weinlese in der Champagne |
Die Lese 2011, die in der Champagne zu Ende geht, hinterlässt den Eindruck eines einzigartigen Weinjahrgangs.
Nach einem harten Winter, einem sommerlichen Frühling und einem herbstlichen Sommer mit wenig Sonne verloren die Reben ein wenig von dem im Juli festgestellten drei Wochen Reifevorsprung. Dennoch ist es eine frühe Lese mit einem durchschnittlichen Beginn am 24. August und einem Start schon am 19. August in einigen Lagen. Die Lese 2011 ist die zweitfrüheste Ernte in der Geschichte der Champagne seit 1822.
Die Lesehelfer ertrugen zum einen erdrückende Hitze um 35 Grad Celsius und zum anderen sehr kühle Morgentemperaturen, extreme Sonne und Gewitter, manche mit Hagel. Diese Wetterkapriolen bewirkten eine Verlangsamung der Traubenreife, insbesondere beim Chardonnay, was einige Champagne-Winzer dazu bewegte, die Lese kurzzeitig zu unterbrechen.
Generell ist das Lesegut in gutem Gesundheitszustand, die Chardonnay-Trauben sind sogar außergewöhnlich. Die Traubenqualität, gekennzeichnet durch ein schönes Gleichgewicht von Süße und Säure, lässt auf vielversprechende Cuvées hoffen. Es ist jedoch noch zu früh, die Qualitität der Lese 2011 zu beurteilen. Erst die Verkostungen der Weine nach der alkoholischen Gärung, die im Frühling stattfinden werden, ermöglichen eine genauere Beurteilung der Güte des Jahrgangs.
Zum Ende der Lese müssten alle Winzer der Champagne einen Ertrag von mindestens 10.500 Kilo pro Hektar erreicht haben. Damit kann die steigende Champagne-Nachfrage der kommenden Jahre vermutlich bedient werden. Gegenwärtig setzt sich der Anstieg der Champagne-Nachfrage des Jahres 2010 fort und dies trotz der unruhigen konjunkturellen Rahmenbedingungen: Im ersten Halbjahr 2011 stieg der Absatz von Champagne um 5,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein weltweiter Jahresabsatz von 330 bis 335 Millionen Flaschen Champagne könnte 2011 erreicht werden.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 12.07.2011 - ungewöhnlicher Vegetationsverlauf in der Champagne |
Die Winzer, Genossenschaften und Häuser der Champagne beantragen beim INAO (Institut national de l'origine et de la qualité) für die Lese 2011 einen verfügbaren Ertrag von 12.500 Kilogramm pro Hektar. Das entspricht 79,7 Hektolitern pro Hektar. Die verfügbare Traubenmenge liegt damit gegenüber dem Vorjahreswert von 10.500 Kilogramm pro Hektar um rund neunzehn Prozent höher. Zur Champagne-Lese 2011 wird ein neues System der Reserve eingeführt, die es ermöglicht, einen Teil der Ernteerträge für zukünftige Jahre zu blockieren.
Vegetationsverlauf 2011
Nach einem ungewöhnlich strengen Winter und einem sommerlichen Frühling entwickelten sich die Reben in der Champagne mit großem Zeitvorsprung: Der Austrieb begann in diesem Jahr rund eine Woche früher, die Blüte rund drei Wochen früher als im langjährigen Mittel. Die Spätfröste am 13. April und am 4. und 5. Mai richteten einigen Schaden in der Côte des Bar an: Rund 2.650 Hektar waren betroffen. Die Trockenheit, die auf Grund des Unterbodens in der Champagne mit Ausnahme weniger Parzellen keine Probleme bereitet, hält bisher Schädlinge und Rebkrankheiten fern: Der Gesundheitszustand der Trauben ist exzellent.
Das Zusammenwirken von ausgeprägtem Niederschlagsmangel im Frühjahr, überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer und einer außergewöhnlich frühen Rebblüte ist in der Champagne ohne Vergleich. Sollte sich die Großwetterlage nicht ändern, erwartet die technische Abteilung des Comité Champagne den Beginn der Lese um den 20. August 2011. Das wäre die früheste Lese in der Geschichte des Weinbaus in der Champagne. Nur einmal, vor 189 Jahren, wurden die Trauben des Jahrgangs 1822 so früh geerntet.
Der Reifezustand der Trauben wird ständig erfasst und analysiert. Das Comité Champagne unterhält hierzu ein Netz von 450 Messstationen in den Weinbergen aller Teilregionen. Für jede Rebsorte und jede Gemeinde wird der Lesebeginn nach dem jeweiligen Reifegrad der Trauben individuell festgelegt.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 15.03.2011 - Champagne-Exporte nach Deutschland und Österreich wachsen 2010 stark |
Weltweit stieg der Champagne-Absatz von 293,3 Millionen im Jahr 2009 auf 319,5 Millionen Flaschen im letzten Jahr - plus 8,9 Prozent.
Der deutsche Markt entwickelte sich mit 21,6 Prozent Wachstum dynamischer. Der Export aus der Champagne nach Deutschland stieg im gleichen Zeitraum von 10,9 Millionen auf 13.313.273 Flaschen. Deutschland ist damit, wie in den Vorjahren, nach Großbritannien und den USA weltweit der drittgrößte Exportmarkt für Champagne. Damit ist 2010 das beste Absatzjahr für Champagne in Deutschland seit zehn Jahren. Zur Jahrtausendwende wurden 17,5 Millionen (1999) und 14,2 Millionen Flaschen (2000) geliefert.
Nach Österreich wurden im vergangenen Jahr 1.109.499 Flaschen Champagne geliefert. Nach den 675.046 Flaschen des Jahres 2009 ist das ein Absatzplus von 64,4 Prozent. Auch in Österreich gab es seit der Jahrtausendwende nur ein Jahr mit einem höheren Champagne-Import: 2008 wurden 1,21 Millionen Flaschen gezählt. Österreich steht in der Liste der wichtigsten Champagne-Exportmärkte im Jahr 2010 damit auf Rang 16. China und Russland belegen die Plätze 17 und 18. Beide Märkte importierten im vergangenen Jahr ungefähr gleichviel Champagne wie Österreich nämlich 1,104 und 1,078 Millionen Flaschen.
Auch der französische Markt entwickelte sich positiv: 2010 wurden dort 185 Millionen Flaschen ausgeliefert, was einem Plus von 2,34 Prozent zum Jahresabsatz 2009 entspricht. Weltweit stieg der Champagne-Export um 19,5 Prozent. Der Absatzanteil Frankreichs sank damit auf 57,9 Prozent nach 61,7 Prozent. Der Exportanteil stieg auf 42,1 Prozent.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 10.09.2010 - 100.000 Lesehelfer beginnen die Champagne-Lese 2010 |
Im Département Aube in Montgueux wurden am 10. September die ersten Trauben des Champagne-Jahrgangs 2010 von Hand gelesen. Für jede der 319 Weinbaugemeinden der AOC Champagne und für jede der drei Rebsorten wird der Beginn der Weinlese einzeln festgelegt.
Der Champagne-Gesamtverband erfasst seit Mitte August in 450 Messstationen täglich den Reifeverlauf der Trauben. Der Höhepunkt der Lese wird ab dem 15. September erreicht werden. Als letzte Gemeinde beginnt Baye im Département Marne am 23. September mit der Ernte der Trauben.
Über 100.000 Lesehelfer unterstützen die Winzer der Champagne bei der manuellen Lese. Die ertragsfähige Rebfläche umfasst rund 33.100 Hektar und wird in rund drei Wochen abgeerntet sein. Da ausschließlich die Pressung ganzer und unbeschädigter Trauben erlaubt ist, finden sich in den Weinbergen der Champagne rund 1.900 Presszentren.
Champagne-Jahrgang 2010
Das Jahr 2010 begann frost- und schneereich. Der Austrieb der Reben war später als im langjährigen Mittel. Der außergewöhnlich schöne und warme Juli beschleunigte die Rebentwicklung. Das wechselhafte Augustwetter verlangsamte die Reifung der Trauben nicht. Der Regen der letzten Wochen ermöglichte den Trauben Gewicht zuzulegen und sorgte für eine notwendige Bewässerung der Böden. Die aktuellen Analysedaten lassen eine qualitativ gute Ernte 2010 erwarten. Anhaltend schlechtes Wetter könnte jedoch die Botrytis-Entwicklung begünstigen, die bisher moderat ist.
Höchsterträge
Der diesjährige verfügbare Ertrag von maximal 10.500 Kilogramm Trauben pro Hektar entspricht 66,9 Hektoliter pro Hektar und liegt rund neun Prozent höher als 2009. Der erlaubte Maximalertrag liegt bei 12.000 Kilogramm pro Hektar. Die Differenz zwischen dem Höchstertrag und dem verfügbarem Ertrag kann in eine individuelle Sonderreserve eingebracht werden. Diese Reserve ist auf insgesamt 8.000 Kilogramm pro Hektar und Erzeuger begrenzt. Der Hektarhöchstertrag wird jedes Jahr vor der Lese zwischen den Winzern und Häusern der Champagne verhandelt und vom Comité Champagne bekannt gegeben.
Absatzentwicklung
Die Ertragsregelung spiegelt die positive Entwicklung des Absatzes von Champagne wider: Von Januar bis Juni 2010 wurden weltweit 113,4 Millionen Flaschen Champagne verkauft. Das ist ein Plus gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 von 17,9 Prozent.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 26.08.2010 - Die "Champagner-wie-Bier-Einschenk-Methode" |
Es ist immer wieder Erstaunlich nach was alles geforscht wird. Wissenschaftler an der Universität Reims forschten nach der bestmöglichen Art des Einschenkens von Champagner und kamen zu folgender bahnbrechender Erkenntnis, die "Champagner-wie-Bier-Einschenk-Methode". Dabei wird Champagner auf eine "Bier ähnliche Weise" in ein schräg gehaltenes Glas, entlang des Glasrandes eingegossen.
Bei dieser Art des Eingießens kann der Champagner seinen besten Geschmack entwickeln. Denn die feinen Aromen und Düfte stecken in der Perlage, die das eigentliche Geschmackserlebnis beim Genuss eines Champagners bringen. Um eine höchstmögliche Konzentration von CO2 zu erhalten sollte schräg eingegossen werden, sodass die Perlage sich bestmöglich entwickeln können und größtmögliche Geschmacksnuancen zur Nase transportieren.
Der französische Forscher Gérard Liger-Belair und sein Team haben bei ihrer Studie* auch herausgefunden, dass sich nach dieser Methode doppelt so viele Bläschen entwickeln können, als wenn von oben herab eingegossen wird. Die Wirkung sei wie ein "unkontrollierter Wasserfall", die Perlage wird zerstört, CO2 entweicht und der Genuss reduziere sich dadurch.
*Die Studie "On the Losses of Dissolved CO2 during Champagne Serving" erschien im Journal of Agricultural Food Chemistry (ACS Publications) und wurde von Liger-Belair, Professor an der Universität Reims und auch Autor von "Uncorked: The Science of Champagne" veröffentlicht.
FAZIT: Endlich ist diese Frage dank der Genussforscher wissenschaftlich geklärt, im diesen Sinne "a votre santé"
P. Römmlein
![]() | 25.08.2010 - Champagnerdieb um Beute gebracht |
Wir wissen nicht welche Champagnermarke am Dienstag ein Dieb in Kerpen-Langennich (NRW) hatte stehlen wollen, doch wir wissen das Ganze ging gründlich in die Hose. Um den Genuss hatte ihn ein 25-jähriger Angestellter gebracht.
Er beobachtete den unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehenden 43-jährigen als er gerate dabei war vier Flaschen Champagner in seinen Rucksack zu stecken um im Anschluss den Laden zu verlassen. Gleich nachdem der Dieb angesprochen wurde floh dieser, konnte jedoch von dem Angestellten auf einen Parkplatz des örtlichen Einkaufszentrums festgehalten werden.
Drei Passanten sowie zwei Polizisten, die zufällig vor Ort waren, kamen die jungen Mann zu Hilfe. Dem Champagnerdieb erwartet nun eine Strafanzeige wegen räuberischen Diebstahls.
P. Römmlein
![]() | 29.07.2010 - Champagne-Lese 2010: Höherer Ertrag und günstiger Vegetationsverlauf |
Die Winzer, Genossenschaften und Häuser der Champagne einigten sich für die Weinlese 2010 auf einen maximalen Ertrag von 10.500 Kilogramm pro Hektar. Das entspricht 66,9 Hektolitern pro Hektar. Dieser Höchstertrag bedeutet eine Steigerung der verfügbaren Traubenmenge gegenüber dem Vorjahr von rund neun Prozent.
2009 wurde der maximal verfügbare Ertrag erstmals unterschiedlich für Champagne-Häuser - 8.000 Kilogramm pro Hektar - und für Champagne-Winzer - 9.700 Kilogramm pro Hektar - festgelegt.
Dieser Konsens wurde am 19. Juli 2010 zwischen den Winzern und Häusern der Champagne verhandelt und vom Comité Champagne in Épernay bekannt gegeben. Der INAO, das französische Nationale Institut für Ursprungsbezeichnungen, muss diese Regelung noch bestätigen.
Der Reifeverlauf der Trauben wird ab dem 19. August 2010 täglich erfasst und analysiert. Die technische Abteilung des Comité Champagne unterhält hierzu ein Netz von 450 Messstationen in den Weinbergen der Champagne. Die Lese 2010 wird voraussichtlich um den 15. September beginnen. Für jede Rebsorte und jede Gemeinde wird der Lesebeginn nach dem jeweiligen Reifegrad der Trauben individuell festgelegt.
Ein frost- und schneereicher Winter, der von Mitte Dezember 2009 bis Mitte April 2010 andauerte, verbesserte die Grundwasserversorgung der Champagne-Rebflächen gegenüber den Vorjahren, jedoch mit großen regionalen Unterschieden. Obwohl Temperaturen bis zu minus 23 Grad Celsius erreicht wurden, beschränkten sich die Frostschäden auf etwas mehr als 200 Hektar. Der Austrieb der Reben war 2010 einige Tage später zu beobachten als im langjährigen Mittel: 19. April für Chardonnay, 22. April für Pinot Noir und 24. April für Meunier.
Eine Kältephase Anfang Mai verlangsamte das Rebwachstum. Die Champagne-Winzer blieben jedoch glücklicherweise von verheerenden Frühjahrsfrostschäden verschont. Die Rebblüte erreichte zwischen dem 16. und dem 21. Juni ihren Höhepunkt.
Das heiße und trockene Sommerwetter der letzten Wochen hält den Mehltaubefall und Wachstumsstörungen (Verrieselung) in den Champagne-Weinbergen momentan gering.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 27.07.2010 - Feuer zerstört 60.000 Flaschen Champagner |
In Passy-sur-Marne bei Reims zerstörte ein Großbrand ein Gebäude und mit ihm 60.000 Flaschen Champagner. Etwa 40 Feuerwehrleute versuchten den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Ursache wird zur Zeit noch von Polizei und Feuerwehr untersucht, womöglich ein Kurzschluss. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 1,5 Millionen Euro.
P. Römmlein
![]() | 18.07.2010 - Die Ostsee, dass El Dorado für Champagner Schatzsucher |
Die Ostsee entpuppt sich mehr und mehr als das erfolgreichste Gewässer für Champagner Schatzsucher. Bereits im Jahr 1998 hatte ein internationales Bergungsteam das schwedische Transportschiff die "Jönköping" in ihrem Ostseegrab gefunden. Die Ladung bestand u.a. aus 3000 - 4000 Flaschen Champagner "Goût Américan, Vintage 1907" von Heidsieck & Co Monopole.
Zwölf Jahre später im Juli 2010 scheint eine weitere Tauchexpedition vor der Insel Aland zwischen Schweden und Finnland erfolgreich gewesen zu sein. Der für die Expedition verantwortliche Cheftaucher Christian Ekström datiert das Schiffswrack auf das Jahr 1780 es liegt in ca. 60 Meter Tiefe und hatte ebenso wie die "Jönköping" Champagner geladen.
Bei den gefundenen 30 Flaschen Champagner soll es sich um einen sehr frühen Clicquot (heute Veuve Clicquot-Ponsardin) handeln. Christian Ekström hat eine Flasche gleich auf Trinkfähigkeit überprüfen lassen. Eine Önologin kommentierte "Der Wein ist absolut wunderbar", "er hat noch hübsche und feine Bläschen."
Sollte sich dieser Fund bestätigen, dann wäre dies in der Tat der älteste vorhandene Champagner. Der mögliche Verkaufswert läge dann sicherlich oberhalb des "Jönköping Champagners". Dieser hatte bei einer Christie's Auktion in London Rekordverkaufspreise von bis zu 4.068 US Doller erzielt.
Nachtrag:
Christian Ekström übergab eine Flasche Champagner an Veuve Clicquot mit der Bitte um Prüfung der Echtheit. Anfang August teilte Veuve Clicquot mit, es handle sich um die Marke Juglar, die es heute nicht mehr gibt. Das Alter der Flasche wurde auf das erste Drittel des 19. Jahrhunderts geschätzt.
Darüber hinaus meldete die Regierung der Aaland-Inseln Ihre Besitzansprüche an, "der Inhalt des Wracks gehört den Inseln" so ein Inselsprecher.
P. Römmlein
![]() | 16.03.2010 - Champagne will CO2-Emissionen bis 2020 um 25 Prozent senken |
Das Comité Champagne in Épernay, der Gesamtverbandder Champagne-Häuser und -Winzer, stellt heute eine neue Standard-Flasche vor. Die Verwendung einer 65 Gramm leichteren Champagne-Flasche, 835 Gramm statt bisher 900 Gramm, spart jährlich rund 8.000 Tonnen Kohlendioxid. Das entspricht der Jahresemission von rund 4.000 PKWs.
Das Comité Champagne ermöglicht mit der heutigen Vorstellung offiziell die Einführung der leichteren Flasche in der gesamten Region.
Zuvor führte der Champagne-Gesamtverband gemeinsam mit Glasherstellern und einer sehr großen Zahl von Champagne-Erzeugern langjährige Tests und Marktversuche durch. Die 835 Gramm-Flasche bewahrt die Qualitätsmerkmale, Sicherheitsstandards und auch den historischen Charakter der bisher verwendeten Champagne-Flaschen. Sie widersteht sowohl dem Druck von rund 6 bar, der in den meisten Champagne-Flaschen erreicht wird, als auch den Beanspruchungen in allen Phasen der Champagne-Herstellung und des Transports. Optisch sind beide Flaschen fast nicht zu unterscheiden.
Der Champagne-Gesamtverband hat das Ziel, die Kohlendioxidemissionen der Weinregion bis 2020 um 25 Prozent zu senken. Die Einführung der leichteren Champagne-Flasche ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Die führende Position der Champagne im Klimaschutz begann 2002, als das Weinbaugebiet als weltweit erstes eine Klimabilanz für die gesamte AOC-Region erstellte.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 15.09.2009 - Das Comité Champagne beschließt eine Begrenzung der Ertragsmengen um 40% |
Die Berufsstände der Champagne - die Winzer, Genossenschaften und Champagne-Häuser -ergreifen in diesem Jahr strenge Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zur Stabilisierung der Märkte.
Der berufsübergreifende Gesamtverband, Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne - kurz Comité Champagne, begrenzt die Ertragsmengen für die Trauben der geschütztennUrsprungsbezeichnung (AOC) Champagne der Lese 2009 in folgender Weise:
Für Champagne-Häuser ist der maximal verfügbare Ertrag auf 8.000 kg pro Hektar begrenzt, das entspricht 50,0 hl pro Hektar. Für Champagne-Winzer ist der maximal verfügbare Ertrag auf 9.700 kg pro Hektar begrenzt, das entspricht 60,6 hl pro Hektar. Das entspricht einer Reduzierung der verfügbaren Traubenmenge gegenüber dem Vorjahr um rund 40 Prozent.
Dieser Konsens wurde am 2. September 2009 zwischen den Winzern und Häusern der Champagne verhandelt, vom Comité Champagne bekannt gegeben und vergangene Woche auch vom INAO, dem französischen Nationalen Institut für Ursprungsbezeichnungen, bestätigt. Erstmals können damit Champagne-Winzer über mehr Trauben verfügen als Champagne-Häuser. Die Differenz zwischen dem Höchstertrag (14.000 kg/ha) und dem verfügbarem Ertrag kann in eine individuelle Sonderreserve eingebracht werden, die jedoch auf insgesamt 8.000 kg/ha pro Erzeuger begrenzt ist.
Diese Maßnahmen zur Regulierung des Traubenmarktes berücksichtigen den aktuellen Absatzrückgang von Champagne und sollen den dadurch steigenden Bestand an Reserveweinen reduzieren. Dieser ist einerseits für die Qualität positiv, da viele Weine aus guten Jahrgängen für die Komposition der Champagne-Cuvées zur Verfügung stehen. Die Lagerhaltung bedeutet andererseits einen größeren Finanzierungsbedarf und eine hohe Kapitalbindung.
Der Beginn der Lese in der Champagne wurde vom Comité Champagne am 4. September für jede Rebsorte und jede Gemeinde nach dem jeweiligen Reifegrad der Trauben festgelegt: Die frühesten Schnitte wurden, aufgrund des guten Reifegrads mit einem hohen potentiellen Alkoholgehalt und gut strukturierter Säure, bereits am 9. September gesetzt und die spätesten Termine für den Beginn der Lese wurden auf den 21. September definiert. Der erforderliche potentielle Mindestalkoholgehalt für Trauben der AOC Champagne ist in diesem Jahr auf 9,5 Volumenprozent festgelegt.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 10.09.2009 - Thomas Hänle wird neuer Geschäftsführer bei Grand Cru Select |
Thomas Hänle, bis Juli hauptverantwortlich bei Champagne Ruinart, wird zum 1.Oktober 2009 geschäftsführender Gesellschafter bei Grand Cru Select mit Sitz in Rüdesheim.
"Es war für mich eine logische Folge zu einem Vertrieb zu gehen, bei dem ich neben exzellentem Champagner auch Weine vertreibe", so Hänle. "Zudem reizten mich die Möglichkeiten als Unternehmer."
Durch seine herausragende Vernetzung in Handel und Gastronomie will Thomas Hänle Grand Cru Select einen deutlich breiteren Auftritt verschaffen. Hauptaugenmerk hierbei liegt auf den Marken Champagne Bollinger, Champagne Ayala, St. Antony, Ceretto, Chanson und Langlois-Chateau.
Abgerundet wird das Sortiment mit berühmten Namen aus Burgund und Bordeaux, einem umfangreichen Angebot edelster Riesling Weine sowie Spitzenweinen und Raritäten aus aller Welt.
Quelle: Presseinformation von GRAND CRU SELECT Weinhandelsgesellschaft mbH
![]() | 07.08.2009 - Champagner mit Kronkorken erhitzt die Gemüter |
Schon seit Jahren wird in der Weinwelt diskutiert, ob denn zu einer Flasche Wein ein Korken gehört oder ob auch andere Verschlusssysteme eine Daseins-Berechtigung haben. Jetzt ist diese Diskussion auch in der Champagnerbrache angekommen.
Der Verpackungshersteller Alcan hat einen neuartigen Verschluss für Champagnerflaschen entwickelt. Unter der dekorativen Metallfolie, befindet sich ein Kronkorken incl. Öffner in Hebelform. Die Vorteile liegen auf der Hand so Alcan: Die Champagnerflaschen lassen sich auf diese Art sehr viel schneller öffnen als mit Korkverschlüssen, es besteht keine Verletzungsgefahr für umherfliegende Korken und das der gute Tropfen nach Kork schmeckt ist ebenfalls ausgeschlossen. Vorteile die vor allem der Gastronomie zu gute kommen.
Das Champagnerhaus Duval-Leroy findet diese Idee so gut, dass sie gleich den "Clos des Bouveries Vintage 2004" mit Kapselverschlüssen versehen haben. Die Flaschen werden allerdings noch zurückgehalten, da die französischen Behörden noch prüfen, ob die Verschlüsse den Vorschriften entsprechen. Deren Sprecher Pascal Wattiez ist der Ansicht, dass Champagner einen pilzförmigen Korken haben muss. Ein Urteil ist in den nächsten Wochen zu erwarten.
Die Traditionalisten fragen sich, leidet nicht der gute Geschmack und Ruf des Champagners mit Kronkorken die auf (fast) jeder Bierflasche zu finden sind, und was wird als nächstes auf uns zukommen, Champagner in der Blechdose oder gar im Tetra Pak?
Es bleibt abzuwarten, ob in der Champagnerbrache sich alternative Verschlusssysteme rechtlich als auch beim Kunden durchsetzen werden.
P. Römmlein
![]() | 11.06.2009 - Champagnerumsätze und Gewinne stark rückläufig |
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hinterlässt auch in der Champagnerbrache ihre Spuren, viele Unternehmen reduzieren ihre Events, Firmenveranstaltungen und Empfänge. Selters statt Sekt (bzw. Champagner), heißt es bei vielen Entscheidungsträgern.
Gleich zwei große Getränkekonzerne vermelden Gewinneinbrüche im abgelaufenen Geschäftsjahr, 12,5% bei Remy Cointreau (u.a. Piper Heidsieck, Charles Heidsieck) und stolze 45% Rückgang bei Laurent-Perrier (u.a. Laurent-Perrier, de Castellane, Malakoff, Salon, Delamotte) sorgten sowohl bei den Vorständen als auch den Aktionären nicht für Champagnerlaune. Beide Konzern gaben als Grund die geringere Nachfrage auf dem US-Markt an.
Doch auch die kleinen Champagnerwinzer bleiben nicht verschont. Der Champagnerwinzerverband (SGV) teile mit, dass im ersten Quartal 2009 der Umsatz um weltweit 30% im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist.
Bleibt abzuwarten welche Auswirkungen die Wirtschaftskrise in den nächsten Monaten auf die erfolgsgewöhnte Champagnerbrache haben wird. Im schlimmsten Fall ein Gläschen Champagner trinken und Ruhe bewahren.
P. Römmlein
![]() | 22.04.2009 - Landgericht München klärt was mit dem Wort "Schampus" gemeint ist. |
Die Betreiber der kleinen Bar in der Kultfabrik wurden vom Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne (CIVC) verklagt, da sie "österreichischen Schampus" ihren Gästen anbieten. Dies sei ein Verstoß gegen das deutsche Markengesetz, denn Umgangssprachlich stehe Schampus für Champagner, so die Ansicht des französischen Verbandes.
Das sehen Sisi und Franz alias Janine Bogosyan und Jürgen Zielinski-Lick völlig anders, Deutschen und Österreicher verstehen in der Regel unter den Begriff „Schampus" Sekt und nicht Champagner und beziehen sich hierbei auf den Duden. Die Franzosen würden den Begriff noch nicht einmal kennen. Zielinski erklärte, dass ganze sei ihm 10 000 Euro Prozesskosten wert.
In diesem Prozess, wird die Frage geklärt, was die „Verkehrskreise" unter den Begriff „Schampus" verstehen. Der Vorsitzende Richter Peter Schott hat gleich eine Umfrage in seinen Bekannten- und Kollegenkreis durchgeführt, mit den Ergebnis, dass alle unter „Schampus" auch Champagner verstehen. Dies sei nicht repräsentativ, zeige aber den Trend, so der Richter. Wenn 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung den „Schampus" mit „Champagner" in Verbindung bringe, dann reiche das, um dem Kläger Recht zu geben. Das sei gängige Rechtsprechung". Die persönliche Blitzumfrage des Rechtsanwaltes Peter Tscheuschner hatte das gegenteilige Ergebnis gehabt.
Der Anwalt des CIVC, Michael Nieder meinte: „ Er verhehlte aber auch nicht, dass ein Musterprozess bis zum Bundesgerichtshof ihm durchaus nicht ungelegen käme - "um diese Frage ein für alle Mal zu klären". Der Richter riet den Barbetreibern einzulenken, ansonsten wird am 23 Juni 2009 das Urteil verkündet.
P. Römmlein
![]() | 14.03.2009 - Currywurst mit Schampus für 50.000 Euro |
Der Gastwirt des "Zander" am Kollwitzplatz in Berlin, hatte eine prima Idee wie er fand. Currywurst mit unterschiedlichem Schärfegrad der Curry-Sauce von "Mild" bis "Schwarze Witwe" in Kombination mit einem Gläschen Champagner, und zwar echtem französischen Champagner.
Die prima Idee ließ er sich sogar schützen. Unter der Nr. 302008009841.4 wurde er am 05. Mai 2008 beim Deutsche Patent- und Markenamt als Inhaber der Marke „Currywurst & Schampus" eingetragen. Wenige Wochen später flatterte ihm eine Abmahnung des „Comité Interprofessionel du Vin de Champagne", dem Interessenvertreter der französischen Champagnerwirtschaft ins Haus. Die CIVC forderte die Abgabe einer Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung, da er mit der Verwendung der Marke die Rechte der französischen Champagnerhersteller verletzt und gegen die Vorschriften des mit dem deutsch-französischen Herkunftsabkommens vom 8. März 1960 geschützte Herkunftsbezeichnung „Champagne" verstoßen habe.
Hierzu hatte der BGH bereits mehrfach entschieden. So ist es unzulässig, einen Birnenschaumwein unter der Bezeichnung „Champagner Bratbirne" zu vertreiben (Urteil vom 19.05.2005 - I ZR 262/02). Auch der Slogan „Champagner bekommen, Sekt bezahlen" im Zusammenhang mit dem Bewerben eines PC ist nach einer Entscheidung des BGH unzulässig (Urteil vom 17.01.2002 - I ZR 290/99). Das OLG München hingegen entschied, dass die Nutzung der Domain www.champagner.de, unter der Informationen zum Thema Champagner angeboten werden, weder wettbewerbsrechtlich, noch als Verstoß gegen den Schutz von Herkunftsangaben zu beanstanden sei, da keine Gefahr der Irreführung bestehe (Urteil vom 20.09.2001 - 29 U 5906/00).
Hier war die CIVC der Auffassung, dass die Marke „Currywurst & Schampus" den guten Ruf des Worts „Champagne", auch in der umgangssprachlichen Form „Schampus" ausnutze, indem es auf ein weit entfernt liegendes Produkt, nämlich eine schnöde Wurst bezogen werde. Angesichts eines Streitwertes von 50.000 Euro hat der Gastwirt sich gebeugt. Seine Marke wurde am 22.09.2008 gelöscht, den Schriftzug am Lieferwagen hat er überklebt. Nun bietet er seine Curry auf dem Markt unter der Bezeichnung "Currywurst vom Zander" an. Für 15 Euro kann man seine Currywurst übrigens mit 22 Karat Blattgold überziehen lassen, dazu gibt es Trüffel-Pommes, Krautsalat nach Omas Rezept und ein Glas "Piep" oder Winzersekt aus Rheinhessen. Wie heißt es so schön, "trink Sekt, der schmeckt!"
Quelle: RA Thomas Kuemmerle
![]() | 09.03.2009 - Ältester Champagner der Welt entkorkt |
EPERNEY/Frankreich. Zwölf der besten Wein- und Champagnerexperten aus allen Ecken der Welt flogen am vergangenen Wochenende zum vornehmen Champagnerhaus Perrier-Jouët. In Eperney in Frankreich verkosteten sie 20 historische Jahrgänge aus den Kellern des Hauses. Darunter befand sich auch der älteste Champagner der Welt: ein Perrier-Jouët Jahrgang 1825.
Serena Sutcliffe, der Leiterin des Sotheby's International Wine Department, zufolge wäre jeder einzelne Schluck bei einer Auktion Hunderte von Pfund, Euro oder Dollar wert gewesen. Sutcliffe, die zusammen mit Hervé Deschamps, dem Chef de Cave von Perrier-Jouët, die Weinprobe veranstaltete, merkte an: "Es ist praktisch unmöglich, dem Jahrgang 1825 einen Schätzwert beizumessen - wir haben so etwas noch nie auf dem Markt gesehen! Dies war schlicht und ergreifend die einmalige Gelegenheit, solch außergewöhnliche historische Jahrgänge zu verkosten."
Die private Veranstaltung wurde anlässlich des Erscheinens des hauseigenen Jahrgangsweins für das 21. Jahrhundert, dem Perrier-Jouët Millesime 2002, organisiert. Ebenfalls verkostet wurde der illustre "PJ 1874", der während einer weltberühmten Auktion 1885 als teuerster Champagner der Welt angekündigt und verkauft wurde.
Unter den Gästen waren der weltbekannte Champagnerexperte Richard Juhlin aus Schweden, Frankreichs bekanntester Weinkritiker Michel Bettane, Roger Voss von einer der wichtigsten Weinzeitschriften der USA, The Wine Enthusiast, sowie weitere Weinexperten aus Großbritannien, China, Japan, Italien und Finnland.
Quelle: Pressemitteilung von Perrier-Jouet
![]() | 06.02.2009 - Finanzkrise erreicht Champagner-Branche |
Selbst an den erfolgsverwöhnten Champagner-Produzenten geht die Finanzkrise nicht spurlos vorbei. Erstmals seit Jahren ist der Absatz zurückgegangen. Während 2007 noch knapp 339 Millionen Flaschen verkauft worden waren, gingen 2008 nur gut 322 Millionen Flaschen weg.
Dies entspricht einem Rückgang von knapp 5% Prozent, wie der Herstellerverband CIVC in Reims mitteilte. In den vergangenen 15 Jahren hatten die Verkaufszahlen durchschnittlich noch um etwa zwei Prozent jährlich zugelegt. Von 2006 auf 2007 war der Absatz sogar um gut fünf Prozent gestiegen.
Die Franzosen sind immer noch die treusten Champagner-Konsumenten. Der französische Markt schrumpfte nur um 3,6%, im EU Durchschnitt waren es dagegen 6,5%. Ein Blick auf die Verkaufsstatistiken zeigt, dass es nur einen einzigen größeren Verkaufsrückgang für Champagner in den letzten Jahrzehnten gegeben hat. Nach der Jahrtausendwende ging der Absatz von 327 Millionen auf 253 Millionen verkauften Flaschen zurück.
P. Römmlein
![]() | 31.12.2008 - Champagner-Lastwagen ausgeraubt |
In Norditalien hatten vier Räuber einen Lastwagen in ihre Gewalt gebracht. Die Ladung bestand aus mehreren tausend Flaschen Champagner im Gesamtwert von ca. 1,5 Millionen Euro.
Die beiden rumänischen Fahrer wurden unter Vortäuschung einer Polizeikontrolle von dem Autobahnabschnitt Turin-Mailand gelockt. Mit einen Sack über den Kopf und gefesselt wurden die beiden Fahrer kurze Zeit später an einen anderen Ort unverletzt ausgesetzt. Die Täter konnten mir ihrer wertvollen Fracht unerkannt entkommen. Den Lastwagen hatte die Polizei kurze Zeit später wieder gefunden, natürlich ohne Champagner.
P. Römmlein
![]() | 12.04.2008 - Schweizer reisen Ortsschild von "Champagne" aus. |
Aufgebrachte Bürger aus der schweizerischen Gemeinde Champagne VD rissen aus Protest ihr Ortschild aus. Auf diese Art protestieren sie gegen den französischen Champagner-Verband Comité interprofessionnel des vins de Champagne (CIVC) welche "Vin de Champagner" aus dem Dorf nicht anerkennen.
Mit einer Baumaschine wurde kurzerhand das Ortschild entfernt, symbolisch von einer Flasche Champagner und der französischen Flagge begleitet. Diese Aktion hatte sich sogar bis zu britischen BBC und einigen französischen Sendern herumgesprochen. Stein des Anstoßes sind die Bilateralen Verträge von 2004 zwischen der Schweiz und der EU. Danach müssen die Winzer aus dem Waadtländer Dorf den Namen "Vin de Champagner" als Bezeichnung für ihren Wein aufgeben, doch das kleine Dorf wehrt sich - bis heute.
Albert Banderet wird mit den Worten zitiert: "Je mehr Ärger man uns bereitet, umso mehr verteidigen wir uns", ebenso kritisiert er den französischen "Imperialismus". Den einzigen Weg für eine Einigung ist eine Ausnahmeregelung mit dem CIVC welche eine gleiche Schreibweise anerkenne. "Realistischerweise werden wir auf dem Gesetzesweg nichts mehr erreichen", sagte Thomas Binschedler, Sprecher des Dorfkomitees.
P. Römmlein
![]() | 02.04.2008 - Champagner vom Meeresgrund |
Nur wenige Meter neben der einst größten und bedeutendsten Weinhandlung der Welt, entsteht mit der Eröffnung der Lorenz Adlon Weinhandlung am 4. April eine exklusive Adresse für Weinkenner und Genießer in Berlins Mitte. Lorenz Adlon, der im Jahre 1907 das legendäre Hotel Adlon gründete, führte auch die größte und bedeutendste Weinhandlung der Welt, mit einer Auswahl von über einer Million Flaschen Wein, in der Wilhelmstraße. Die Lorenz Adlon Weinhandlung knüpft nun an diese Tradition an.
Das Angebot der Weinhandlung konzentriert sich hauptsächlich auf Weine des "alten Europa", genauer gesagt auf Deutschland, Italien und Frankreich. Das Besondere an den Weinen ist neben der Vielfalt von mehr als einer halben Million Flaschen vor allen Dingen die Exklusivität und die Füllmenge.
Weinkenner finden daher auf der Karte unter anderem eine Flasche Mouton Rothschild aus dem Jahrhundertjahrgang 1945, die direkt aus dem Bordeaux kommt und dadurch die perfekten Lagerbedingungen aufweist. Höhepunkt des Angebotes sind jedoch zurzeit 12 Flaschen Champagner Heidsieck-Monopole, Goût Américain, aus dem Jahrgang 1907 - dem Geburtsjahr des Hotel Adlon. Der über 100 Jahre alte Champagner wurde 1998 aus dem Schiffswrack des schwedischen Schoners Jönköping geborgen - dieser kenterte im Jahr 1916.
Die kostbaren Champagner lagerten dort also 82 Jahre lang. Trotz der ungewöhnlichen
Lagerungsbedingungen erwiesen sie sich bei einer Degustation jedoch als optimal.
Geschäftsführer Martin Pelz legt besonderen Wert auf den Ursprung solcher Raritäten und
des gesamten Sortiments:" Für uns ist es neben der Qualität der Flaschen sehr wichtig, immer exakt zu wissen wo genau unsere Ware herkommt - wir kaufen daher im besten Fall direkt vom Erzeuger. Die 12 Flaschen Champagner Heidsieck-Monopole, Goût Américain kommen zum Beispiel direkt von den Tauchern, die das Schiff geborgen haben. Selbstverständlich haben wir für jede einzelne Flasche ein beglaubigtes Zertifikat.
Die Lorenz Adlon Weinhandlung ist montags bis samstags von 12 bis 18 Uhr sowie sonntags von 10 bis 15 Uhr geöffnet und befindet sich in der Behrenstraße 72 / Berlin-Mitte im Adlon Palais.
P. Römmlein
![]() | 24.03.2008 - Champagnerverbrauch in der Schweiz steigt |
Die Schweizer trinken immer mehr Champagner. Während 2006 "nur" 5,4 Millionen Flaschen verkauft wurden, waren es 2007 schon 6,1 Millionen Flaschen Champagner. International gesehen ist dies der siebte Platz. Die größten Absatzmärkte 2007 waren außerhalb Frankreichs, Großbritannien mit ca. 39 Millionen Flaschen, gefolgt von den USA mit ca. 21,7 Millionen Flaschen und Deutschland mit ca. 12,9 Millionen Flaschen.
Wenn es um den Pro-Kopf-Verbrauch von Champagner geht, sind die Schweizer dagegen ganz weit vorne. Mit 0,8 Flaschen pro Kopf liegen sie auf den 2. Platz, nur die Belgier trinken mit 0,95 Flaschen pro Kopf etwas mehr.
P. Römmlein
![]() | 18.03.2008 - Die Region "Champagne" vergrößert sich um 38 Gemeinden |
Die Region Champagne hat ein "Problem" welches andere Weinanbaugebiete auch gerne hätten. Die Nachfrage steigt und steigt seit Jahren. Doch die Region fragt sich schon seit längeren, Woher sollen die Reben kommen um eine derart große Nachfrage zu bedienen? Die Regeln die für das Weinanbaugebiet Champagne sind so streng, dass nicht einfach Wein bzw. Reben aus anderen Weinregionen zugekauft und gemischt werden können.
Das französische Weinamt INAO kontrolliert die Herkunft der Weine und hat jetzt beschlossen das, dass Herkunftsgebiet Champagne um 38 Gemeinden erweitert wird. Aus verwaltungstechnischen Fristen sollen diese ab 2015 ausgewiesen werden und ab 2021 könnte es den ersten Champagner aus den neuen Gemeinden geben.
P. Römmlein
![]() | 05.02.2008 - Mehr als tausend Flaschen "Ukrainischer-Champagner" vernichtet |
Die deutschen Zollbehörden haben in Stadtilm (Ilmkreis) über 1200 Flaschen gefälschten, in der Ukraine hergestellten Champagner vernichtet. Die Aktion unter Aufsicht des Erfurter Hauptzollamtes dauerte mehrere Stunden.
Die Flaschen waren im November 2007 in der Nähe von Chemnitz bei einer Zollkontrolle entdeckt worden. Die mit der Herkunftsbezeichnung "Champagne" in deutscher und kyrillischer Schrift ausgezeichneten Produkte sollten in die Schweiz geliefert werden.
Seit 2003 ist die Herkunftsbezeichnung "Champagne" per EU-Verordnung in den meisten Länder der Welt geschützt. Der Zoll hatte deshalb den Champagne-Gesamtverband informiert, der die Vernichtung veranlasst hat. Es handelte sich nach Angaben des Verbandes um die größte Vernichtungsaktion gefälschten Champagners in Deutschland seit 2003.
Quelle: Champagne Informationsbüro
![]() | 10.01.2008 - Großes Champagner-Haus muß 30.000 € Strafe zahlen, wegen Edith Piaf. |
Die französische Anti Alkohol Lobby ANPAA (Association Nationale de Prevention en Alcoologie et Addictologie), die es sich zum Ziel gesetzt hat alkoholische Getränke in ähnlicher Form aus der Öffentlichkeit zu verbannen wie es inzwischen europaweit mit Tabakprodukten geschehen ist juristisch gegen das Champagnerhaus Moët & Chandon vorgegangen.
Moët & Chandon hatte für seinen Rosé-Champagner mit dem Slogan "la nuit est rose" geworben. In der Werbebotschaft sah man u.a. pinkfarbenen Blütenblätter auf schwarzen Hindergrund. Es sollten Ähnlichkeiten zu der bekannten franzsösichen Sängerin Edith Piaf hergestellt werden. So sah es zumindest die ANPAA und das Berufungsgericht schloss sich dieser Argumentation an. 30.000 € Strafe musste Moët & Chandon wegen Verstoßes gegen die strengen französischen Werberichtlinien zahlen.
P. Römmlein
![]() | 28.08.2007 - Rekorderlös für Champagner aus Hitlers Weinkeller |
Bei einer Auktion in Englang erzielte eine Flache Champagner der Markte Moet & Chandon, Jahrgang 1937 einen Verkaufserlös in Höhe von 2.500 Euro. Die Flasche soll ein britischer Soldat im Mai 1945 bei der Plünderung der Reichskanzlei in Berlin mitgenommen haben. Er traute sich allerdings nicht den edlen Tropen zu trinken, Gerüchte über Verunreinigungen und Gift machten damals die Runde. Den Zuschlag, so teilte das Auktionshaus Charterhouse in der südenglischen Stadt Sherborne mit, ging an einen Bieter aus Schweden.
P. Römmlein
![]() | 12.12.2006 - Der Rechtsstreit um "champagner.de" geht in die nächste Runde |
Das LG Hamburg bekam einen Rechtsstreit (Urteil vom 21.11.2006, Az.: 312 O 426/06) aufs Tablett, der so beziehungsweise so ähnlich schon einmal abgelaufen war: eine Organisation der französischen Champagner-Wirtschaft machte der - neuen - Inhaberin der Domain champagner.de diese streitig. Wie schon im früheren Streit um champagner.de verlor die Klägerin auch diesmal.
Die Organisation der französischen Champagner-Wirtschaft verklagte die Inhaberin von champagner.de, eine Werbeagentur mit Sitz in Wien (Österreich), die die Domain im Mai 2005 erworben hat, und den Geschäftsführer der Agentur. Unter der Domain will die Beklagte Anfang 2007 einen Preisvergleichsdienst für Champagner einrichten. Bis zur Fertigstellung der Seite hatte die Beklagte die Domain zeitweise geparkt und eine Werbeseite eingerichtet. Diese informierte allerdings nicht ausschließlich über Champagner, sondern unter anderem auch über Weine aus anderen Regionen und Ländern und champagnerfarbene Kleidung.
Die Klägerin ist der Ansicht, die Verwendung des Domain-Namens champagner.de in der vorliegend angegriffenen Form sei geeignet, den besonderen Ruf der geografischen Herkunftsangabe Champagner ohne rechtfertigenden Grund in unlauterer Weise auszunutzen und zu beeinträchtigen (§ 127 Abs. 3 MarkenG). Sie forderte die Unterlassung der Bezugnahme auf andere Produkte als Champagner unter champagner.de sowie unter anderem die Freigabe der Domain.
Das Landgericht Hamburg wies die Klage zurück. Die Klägerin habe gegen die Beklagten keinen Unterlassungsanspruch, da die Beklagten die geografische Herkunftsangabe Champagner nicht in einer verletzenden Art und Weise benutzen. Bei Champagner handele es sich zwar um eine Herkunftsbezeichnung, die einen besonderen Ruf genießt, und deren Ruf lasse sich auch auf zahlreiche Produkte übertragen, die auf der Suchseite angezeigt wurden. Doch liege eine Rufausbeutung oder -übertragung im Sinne von § 127 Abs. 3 MarkenG nicht vor, weil nicht erkennbar sei, dass die Exklusivität von Champagner auf die anderen angezeigten Produkte wie zum Beispiel italienische Weine übertragen werde. Es werde kein unmittelbarer Bezug zwischen Champagner und den anderen Produkten hergestellt: dass die auf der Website angezeigten anderen Produkte eine Art Champagner unter den Weinen sein sollen, sei dem Internetauftritt nicht zu entnehmen. Der Begriff Champagner werde als Bezeichnung der Internetseite verwendet, wodurch ein rufübergreifender Bezug zu den auf dieser Seite beworbenen Produkten nicht hergestellt wird. Es werde, auch von den auf der Seite werbenden Unternehmen, die auch Champagner-Produkte anbieten, der Begriff Champagner lediglich beschreibend genutzt.
Auch den Anspruch auf Freigabe wies das Landgericht Hamburg zurück. Dabei verweist das Gericht auf die frühere Entscheidung des OLG München (Urteil vom 20.09.2001, Az.: 29 U 5906/00), das die Auffassung vertritt, dass, innerhalb der rechtlichen Grenzen, jeder berechtigt ist, geografische Herkunftsangaben zu nutzen. Jeder dürfe im Rahmen der rechtlichen Grenzen den Vertrieb von und die Werbung für Champagner zum Gegenstand seiner beruflichen Tätigkeit machen und dabei auch den Begriff Champagner nutzen. Ein ausschließliches Recht des Champagner-Verbandes liege nicht vor.
Quelle: RA Daniel Dingeldey, 12.12.2006
![]() | 31.08.2006 - Zollamt Weil am Rhein vernichtet „Champagne aus Kalifornien" |
Die Behörden des Zollamts Weil am Rhein-Autobahn gehen gegen fälschlich als Champagne bezeichneten kalifornischen Schaumwein vor und vernichten ihn.
Epernay, im Rahmen einer kürzlich vorgenommenen Kontrolle haben die Beamten beim Zollamt Weil am Rhein-Autobahn Waren zurückgehalten, die unberechtigt die kontrollierte Herkunftsbezeichnung „Champagne" führten. Es handelte sich hierbei um nordamerikanische Schaumweine, für die diese Bezeichnung nicht zulässig ist.
Mit dem zollbehördlichen Verfahren der Zurückhaltung und Beschlagnahme, können Waren, bei denen eine Verletzung der Rechte geistigen Eigentums vorliegt, durch die europäischen Zollbeamten unter zollamtliche Überwachung gestellt werden. Und zwar so lange bis der Rechtsinhaber benachrichtigt worden ist und die notwendigen Maßnahmen zur Vernichtung der unrechtmäßig gekennzeichneten Waren veranlasst hat.
Noch bevor das Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne einen förmlichen Antrag auf Einschreiten der Behörden gestellt hatte, haben die Zollbeamten aus Weil am Rhein entschieden, in Übereinstimmung mit der EG-Verordnung 1383/2003* die Waren, bei denen - berechtigterweise - eine Verletzung der kontrollierten Herkunftsbezeichnung „Champagne" vermutet wurde, zurückzuhalten. Die Waren sind am 15. August mit Zustimmung des Eigentümers vernichtet worden.
Quelle: Pressemitteilung des Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne
![]() | 19.05.2005 - Champagner-Bratbirne, ja bitte - nur nicht zu groß |
Im Streit um die Bezeichnung "Champagner-Bratbirne" hat sich die französische Champagnerwirtschaft beim Bundesgerichtshof (BGH) durchgesetzt. Das Karlsruher Gericht untersagte dem schwäbischen Gastronom Jörg Geiger aus Schlat, seinen Birnenschaumwein auf dem Etikett "blickfangmäßig" als "Champagner-Bratbirne" anzupreisen. Zugleich aber räumte der BGH ihm das Recht ein, etwas dezenter darauf hinzuweisen, dass sein Schaumwein aus der Obstsorte "Champagner-Bratbirne" hergestellt wird. Die Franzosen hatten geklagt, weil sie den guten Ruf ihres weltbekannten Produkts ausgenutzt sahen. (Aktenzeichen: I ZR 262/02 vom 19. Mai 2005)
Nach den Worten des ersten Zivilsenats hat sich Geiger an die besondere Exklusivität der Herkunftsbezeichnung "Champagner" angelehnt, indem er die regional als "Champagner-Bratbirne" geläufige Obstsorte auf dem Etikett grafisch besonders hervorgehoben hat. Damit werde die - durch ein deutsch-französisches Abkommen von 1960 geschützte - Angabe "Champagner" wettbewerbswidrig beeinträchtigt. Denn die Konsumenten verbänden mit dem französischen Schaumwein "besondere Gütevorstellungen". Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass es sich bei dem schwäbischen Getränk - für jeden Käufer erkennbar - um einen aus Obst und nicht aus Trauben hergestellten Schaumwein handle.
In der Verhandlung hatte Geigers Anwalt Reiner Hall argumentiert, "Champagner-Bratbirne" sei eine seit mehr als 150 Jahren übliche Birnen-Bezeichnung. "Aus dieser Sorte wird der beste Birnenschaumwein hergestellt." Auf den Flaschen das Ausgangsprodukt zu nennen, sei unausweichlich: "Es muss auf dem Etikett draufstehen dürfen, was in der Flasche drin ist."
Auch der BGH sprach dem schwäbischen Schaumweinhersteller dieses Recht nicht völlig ab. Für den "berechtigten Hinweis auf die verwendete Obstsorte" sei es aber nicht erforderlich, die Bezeichnung "blickfangmäßig" hervorzuheben. Geiger hatte bereits im Vorfeld des Prozesses angedeutet, dass er auch mit einer zurückhaltenden Gestaltung des Etiketts einverstanden wäre.
P. Römmlein
![]() | 28.11.2003 - Aldi-Chef wegen Champagner Feier gekündigt |
Das dänische Wirtschaftsblatt "Børsen" berichtet, dass Michael Thureau, Chef der dänischen Aldi-Märkte gegen die strikte Anti-Alkohol-Politik des Hauses Aldi verstoßen hat.
Bei einer Firmenveranstaltung hatten die Verwaltungsmitarbeiter von Aldi Dänemark mit Champagner angestoßen - mit der ausdrücklichen Erlaubnis ihres Chefs. Für die deutsche Unternehmensführung war dies Anlass, dem dänischen Aldi-Chef die Kündigung nahe zu legen.
Weder Michael Thureau noch Aldi waren zu einer Stellungnahme bereit. Thureau bestätigte nur, dass er den Aldi-Konzern wegen unterschiedlichen Auffassungen verlassen habe. Der Manager leitete 5 Jahre die Geschicke des Discounter in Dänemark und führte die Kette dort aus den roten Zahlen in die Gewinnzone.
Für das Wirtschaftsblatt "Børsen" war es ein "Zusammenstoß von deutscher und dänischer Führungskultur".
P. Römmlein
![]() | 30.07.1998 - Champagner-Schiff liegt wieder in ihrem Ostseegrab |
Nachdem ein internationales Bergungsteam das schwedisches Transportschiff die "Jönköping" gerate erst geborgen hatte wurde es einen Tag später wieder versengt.
Die "Jönköping" wurde am 3. November 1916 um 05.30 Uhr in der Frühe von einem deutschen U-Boot (U22) versenkt, als es versucht hatte, eine finnische Blockade zu durchkreuzen. Die 60 Tonnen Fracht, bestehend aus 4000 - 5000 Flaschen Champagner, Wein und Spirituosen waren für den Zar Nikolaj II bestimmt und somit nie am Zielort eingetroffen.
Eine zu kostbare Fracht um auf dem Meeresboden zu liegen, dachten sich Taucher aus Schweden und Dänemark und bargen die Ladung. An Bord waren unter anderem 4000 bis 5000 Flaschen Champagner, 67 Fässer Cognac und 17 Fässer Wein.
Danach wollte das Bergungsteam auch die "Jönköping" nach der vollständigen Hebung und Entladung in den schwedischen Heimathafen Gävle schleppen und zum Museumsschiff umbauen. Nachdem ein Schwimmkran das Schiff bis kurz unter die Wasseroberfläche gehoben hatten, stellt die Expedition die schweren Zerstörungen am Schiff fest. Ein Heranführen an Land war nicht möglich und so wurde die "Jönköping" ein zweites mal versenkt.
P. Römmlein